Montag, 13. Dezember 2010

Den Papst zum Kindergärtner machen

Diese Redewendung sollte endlich den treuen, altgedienten Bock, dem man die impliziten Feldfrüchte im Garten des alten Sprichworts auf dem Altenteil ruhig gönnen mag, ersetzen. Sie beschreibt auch viel besser einerseits die Uneignung von Vertretern der Nationen von Pakistan und Saudi-Arabien und andererseits das Entsetzen und die Empörung deren ohngeacht diese Leute ausgerechnet in die neugegründete UN Women Vereinigung gewählt wurden.
Die Selbstbeschreibung lautet: "United Nations Entity for Gender Equality and the Empowerment of Women", also die Stelle der UN für Geschlechtergleichheit und die Ermächtigung von Frauen! Leider erstickt der Zynismus dahinter selbst meinen ansonsten unbestechlichen Sinn für Ironie und ich kann nur fassungslos den Kopf schütteln.
In diesem Gremium sollen also Vertreter von Ländern sitzen, in denen Frauen nicht nur mißhandelt, gefoltert, hingerichtet, klein und dumm gehalten und alles andere als ermächtigt oder gar gleichberechtigt (von gleichwertig zu schweigen) sind, sondern in den genau das zur Staatsräson gehört!!
Staatsräson deshalb, weil die Scharia, die in islamischen Ländern die Rechtsgrundlage bildet, es so vorsieht und der Islam keinen säkularen Staat, keine Trennung von Religion und Politik und keine Gleichberechtigung kennt.
Auch Pakistan? Ja, auch Pakistan ! Daß dort so getan wird, als herrsche Demokratie ist ja nett, aber hier eine kleine Sammlung von Fakten aus dem "Land der Reinen":
Laut Amnesty International akzeptieren mehr als 40 Prozent der Frauen häusliche Gewalt als Teil des Frauenschicksals. Obwohl sie gegen die geltende Verfassung verstoßen, gelten die Hadith-Verordnungen. Der Großteil der in diesem Land inhaftierten Frauen sitzt wegen "Ehebruch und Unzucht" im Gefängnis. Das ist nicht die Folge ihrer " lockeren" Moral, sondern des "Zina" -Paragraphen. Diese Gesetzesbestimmung räumt der Aussage einer Frau weniger Gewicht ein, als der eines Mannes.
Jedes Jahr werden ungefähr 1.000 Frauen Opfer von "Ehrenmorden".

Als Vergeltung für die „unerlaubte“ sexuelle Beziehung ihres Bruders zu einer Familienangehörigen wurde im Juni 2002 eine Frau von sechs Männern vergewaltigt. Im März 2005 wurden fünf Täter freigesprochen, der sechste bekam lebenslänglich.

Ein Unzuchtparagraph wird eingeführt, der nichtehelichen Geschlechtsverkehr zum Verbrechen erklärt.

Fünf Frauen weigerten sich verabredete Ehen einzugehen. Sie wurden an eine entlegene Stelle gebracht, wo auf sie geschossen wurde, anschließend wurden sie, noch lebend, begraben. Ein Parlamentsabgeordneter kommentierte den Vorfall als gerechtfertigtes, über Jahrhunderte gepflogenes Vorgehen.

Doch nicht ganz so appetitlich, oder? Man darf nun abwarten, wie sich die Vertreter dieser Nationen in dem Gremium gebärden. Ich erwarte ausschließlich unkonstruktive, reaktionäre Beiträge, mit denen versucht werden soll, die Ausweitung der Menschenrechte auch auf diese Frauen da, zu hintertreiben. Ich stelle mir auch vor, daß ein offizieller Abgesandter aus Saudi-Arabien, der plötzlich für die internationale Anerkennung und Durchsetzung der Gleichberechtigung mit allen (!) Implikationen eintritt, zu Hause vermutlich eine Fatwa kassiert und bei Rushdi einziehen muss.
Fehlt noch, daß der Vatikan einen Vertreter schickt...

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